Ziel des „Precision Farming“ ist es, die Unterschiede des Bodens und der Ertragsfähigkeit innerhalb eines Feldes bei der zielgerichteten und optimierten Nutzung landwirtschaftlicher Flächen zu berücksichtigen. Dafür werden die Positionen der Bearbeitungsmaschinen erfasst und mit Sensoren verschiedene Kennwerte dokumentiert. Und es gilt wie so oft: In den Daten liegt der Mehrwert…

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Mithilfe der Ergebnisse aus der Auswertung der Daten soll bestimmt werden, was die angemessenen Dosierungen beim Ausbringen von Dünger sind. Sensorgesteuerte Pflanzenerkennung soll außerdem auch helfen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren. Das sind die vorrangigen und immer wieder genannten Hauptanwendungen. Darüber hinaus bieten sich aber auch ganz neue Nutzungsmodelle mit den vorhandenen Daten an. So ist es etwa möglich, dass ein Dienstleister zum Beispiel für die Getreideernte seine Maschinen aufgrund der aktuellen Daten aus dem „Precision Farming“ optimal einsetzen kann. Felder die schon reifer sind werden früher gemäht als jene wo es etwa in den nächsten Tagen noch regnen wird.

Einige der Technologien, die im „Precision Farming“ eingesetzt werden:

GPS

Eigentlich müsste es genauer heissen: Satellitengestützte Ortung. Weil GPS ist das US-Amerikanische System. Zur Erhöhung von Genauigkeit und Verfügbarkeit werden aber auch andere Systeme verwendet, etwa GLONASS (Rußßland), Galilieo (EU, wenn irgendwann einmal verfügbar), WAAS oder EGNOS.

Sensortechnik

Damit werden Zustand und Beschaffenheit der Ackerflächen aufgenommen. So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich. Speziell entwickelte Sensoren liefern verlässliche Messwerte, um Wachstumsregler, Fungizide oder Herbizide der aktuellen Situation auf den Feldern anzupassen.

Telematik

Die Vernetzung der Maschinen und die Übertragung der gesammelten Daten müssen für die Auswertung, Dokumentation, Planung und Weiterverarbeitung übertragen werden. Derzeit noch hauptsächlich in eine Richtung (in die Cloud), aber in Zukunft vermehrt auch bidirektional.

Cloud

Alle Daten landen irgendwann in einer Cloud, wo sie aggregiert, ausgewertet und zu weiteren Verarbeitung aufbereitet werden. Diese Technologie bietet nicht nur den Anwendern (Bauern) einen Vorteil. Auch die Hersteller von Maschinen, Geräten oder Düngemitteln profitieren von Auswertungen dieser Daten. So kann etwa ein Düngemittelhersteller genau erkennen, in welchen Regionen zu welcher Jahreszeit welche Bodenbeschaffenheiten zu erwarten sind. Das sind wertvolle Informationen für das Produktmanagement dieser Firmen. Oder es wird die Wirkungsweise bestimmter Mittel in Abhängigkeit der klimatischen Bedingungen ausgewertet – unter welchen Boden- und Wetterkonditionen sind die besten Ernteergebnisse zu erwarten?

Schnittstellen

Selbst die ganz Großen Anbieter können und wollen nicht alle Teilaspekte von ganzheitlichen Lösungen selbst entwickeln und betreiben. Deshalb sind definierte Schnittstellen ein wichtiger Bestandteil um Dienstleistungen verschiedener Anbieter miteinander zu vernetzen. Aber auch zwischen IT-Systemen und Maschinen sind genormte Schnittstellen ein wichtiger Bestandteil für den reibungslosen Betrieb.

Zusammengefasst bietet „Precision Farming“ eine ganze Reihe von Vorteilen, die die Investitionen schon bei mittelgroßen Landwirtschaftsbetrieben rechtfertigen.

  • Detaillierte Statistiken, Nutzungsprotokolle und Dokumentation
  • Optimierte Ausbringung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln
  • Mehr und bessere Erträge pro Hektar
  • Mit jefem Jahr in dem Daten gesammelt und ausgewertet werden, erhält man eine genauere Analyse
  • Optimale Maschinenauslastung
  • Genaue Auswertungen über die Profitabilität der einzelnen Felder (auch für Fragen wie: „Was baue ich am Besten wann und wo an?“)
Precision Farming
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