Das „On Board Diagnostics“ Interface ist eine standardisierte Schnittstelle, die von Fahrzeugen bzw. Chassis zur Verfügung gestellt wird. Ein guter und wertvoller Ansatz, weil damit viele Anwendungen von Drittanbietern erst möglich werden. Aber auch eine potenzielle Schwachstelle.

Um mögliche Angriffe von Aussen zu verhindern, haben die Autohersteller grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Zum einen können Sie ihre interne Firmware bestmöglich absichern. Die andere Lösung besteht darin, dass man erst gar niemanden „rein“ lässt. Derzeit scheint es Tendenzen zu geben, die in Richtung der letzteren Lösung abzielen. Der Grund dafür ist so simpel wie verständlich: Es ist einfacher und billiger.

Wobei sich eine Art Kompromiss abzeichnet, der aber nur bedingt tauglich ist als solcher zu gelten. Nämlich die Abschaltung der OBD „nur“ während der Fahrt. Im Stillstand sollte man dann wieder alle Funktionen zur Verfügung haben. Das Kappen der Schnittstelle während der Fahrt sperrt natürlich viele Applikationen aus, die von einer großen Anzahl von Serviceanbietern mit teilweise erheblichen entwickelt wurden. Manche Firmen bauen darüber hinaus ihr gesamtes Geschäftsmodell auf die OBD-Schnittstelle auf. Gibt es die (in der benötigten Form) nicht mehr, dass wird es wohl für den einen oder anderen eng werden.

Eines muss man ganz klar sagen. OBD wurde eigentlich entwickelt um Service und Fehlersuche zu erleichtern. Es gab seinerzeit keine Absichten, diese Schnittstelle für „smarte“ Funktionen von ebenso smarten Startups einzusetzen. Aber wie so oft. Irgendjemand hat dann einmal herausgefunden, dass es da Daten in Echtzeit gibt, die man intelligent auswerten kann. Und was die Großen nicht tun, das tun halt die vielen Kleinen.

Offenbar wollen sich diese großen OEMs die Hoheit über Diagnosedaten wieder zu sich holen. Oder sie bauen darauf, dass sie ihr eigenes Geschäftsmodell installieren, bei dem diese Daten erst gegen Bezahlung zur Verfügung gestellt werden (z.B. über einen zentralen Server).

Vielleicht sind die Gerüchte, die es derzeit rund um OBD gibt aber auch nur ein Schußß der OEMs vor den Bug der App-Hersteller, dass diese ihre Software stabiler und sicherer programmieren sollen.

Ist OBD-II am Ende?
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