Die drei W für erfolgreiche Innovationen

Was ist das wichtigste Merkmal einer erfolgreichen Innovation? Aus der Sicht eines Unternehmens ist die Antwort ganz klar: Die Schaffung von Umsatz und Gewinn.

Auch wenn Innovationen zuerst einmal Investitionen erfordern, steht also der wirtschaftliche Erfolg klar im Vordergrund. Wenn das so eindeutig ist, warum scheitern dann so vielle Innovationsprojekte gerade aus wirtschaftlicher Sicht? Aus meiner Sicht liegt der Hauptgrund darin, dass die drei wichtigen „W“ nicht oder nicht in der richtigen Reihenfolge beachtet werden.

Warum?

Eigentlich eine simple Frage, oder? Warum soll unser Unternehmen (viel) Geld investieren um das zur Diskussion stehende Produkt zu entwickeln? Ich habe selbst diese Frage oft gestellt. Die Antworten waren dann ebenso oft technische Erklärungen, idealisierte Wunschvorstllungen oder fantastische Ideen über Umsätze. Das alles sind aber keine klaren Aussagen über das Warum.

Ein ganz wichtiger Aspekt ist ein klar formuliertes „problem statement“, also die Frage danach welches Problem dieses Produkt lösen soll – und für wen. Mit einer solchen klaren und eindeutigen Formulierung haben schon viele Teams zu kämpfen. Wenn wir aber kein glasklares Verständnis des Problems haben, wie können wir dann die beste Lösung dafür schaffen? Sehr viele – vor allem technologiegetriebene – Organisationen springen zu schnell in die Lösungs-Diskussion. Fragt man aber Teammitglieder getrennt voneinander, wie sie das zu lösende Problem definieren, dann ist man immer wieder überrascht wie unterschiedlich diese sind.

Ein Beispiel aus der Geschichte: Thomas Alva Edison, ein begnadeter Erfinder, der dieses Prinzip schon im 19. Jahrhundert erkannt hatte. Einer der ersten Sätze auf seiner Wikipedia-Seite lautet: „Seine Verdienste gründen in erster Linie auf der Marktfähigkeit seiner Erfindungen, die er zu einem System von Stromerzeugung, Stromverteilung und innovativen elektrischen Konsumprodukten verbinden konnte“. Das trifft es auf den Punkt. Sein Credo war immer, nur solche Dinge zu erfinden, die man auch erfolgreich verkaufen kann. Er wollte mit seinen Produkten die Probleme der Bevölkerung lösen. Natürlich (auch) um damit Geld zu verdienen.

Dieses Grundprinzip gilt heute noch genauso wie vor mehr als hundert Jahren., heute stehen uns aber ganz andere Methoden und Informationen zur verfügung. Ein gutes „problem statement“ muss mit Zahlen, Daten und Fakten untermauert werden. Dazu kann man auf Marktforschung, Statistiken, Umfragen und vieles mehr zurück greifen. Der wichtigste Grundsatz aber lautet: Keine Vermutungen, Wünsche und unbestätigte Behauptungen. Statdessen: Facts & Figures!

Die Ergenisse werden dann in einem strukturierten Market Requirements Document (MRD) dokumentiert und zusammengefasst. Je nach Größe des Vorhabens muss das nicht ein extrem ufangreiches Dokument werden. Bei einem kleineren Projekt kann das auch eine kurze Präsentation sein, in dem die Fakten kompakt zusammengefasst sind.

Was?

Auch bei dem zweiten „W“ geht es noch nicht um die technische Implementierung. Vielmehr soll, nachdem die Grundanforderungen des Marktes bekannt sind, eine Produktvision entstehen. Wie könnte ein idealisiertes Produkt aussehen welches die definierten Probleme auf die beste Art und Weise bedient? Man könnte dafür durchaus schon an ein Proof of Concept (POC) denken, aber wirklich erst, wenn klar ist was darin erprobt werden soll – nicht nur technisch, sondern zum Beispiel auch die Usability und ein Anwender-Feedback.

Wichtig ist die Denkweise, nicht so sehr die formale Umsetzung oder die anzuwendenden Prozesse. Erst wenn das Warum und das Was klar definiert sind, kann man ebenso klare Aussagen darüber treffen, was zu tun ist. Damit ist auch eine erste Abschätzung von benötigten Ressourcen, Arbeitsmitteln und letztlich dem Budget möglich. Und an dieser Stelle sollte auch ein Meilenstein festgelegt wird, wo die Innovationsidee, mit allen genannten Daten und Fakten, einem Entscheidungsgremium vorgelegt wird.

Erst danach geht es um die eigentliche Umsetzung oder Entwicklung.

Wie?

Als drittes und letztes „W“ komt die beantwirtung der Frage, wie die technische Realisierung aussieht. Wie schon erwähnt es das leider immer noch oft so, dass diese Phase zu früh in Angriff genommen wird. Aus der Sicht technischer Team-Mitglieder ist das verständlich. Sie wollen Software entwickeln, Hardware-Experimente starten. Aber nochmals: Wie können Entwickler genau wissen was zu entwickeln ist, wenn man die oben genannten Fragen noch nicht klar definiert und beantwortet hat? Ich bin selbst Techniker aus Leidenschaft, und weiß aus eigener Erfahrung, dass man oft der Meinung ist, man kenne die Lösung schon, dass alles klar ist. Aber ganz ehrlich, wenn jemand die richtigen Fragen stellt, erkennt man sehr schnell, dass dem nicht ganz so ist.

Es geht wie geschrieben hauptsächlich um die Denkweise, die hinter den dre „W“ steckt. Nicht jede Innovationsidee muss mit einem umfenagreichen MRD abgehandelt werden. Aber faktenbasierte Entscheidungen sind meist besser und erfolgreicher als Bauchentscheidungen.

Dein Auto beobachtet dich

Wenn sie in den letzten fünf Jahren ein neues Auto gekauft haben, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass dieses einige Daten über ihr Fahrverhalten sammelt. Dinge wie Beschleunigung, Bremsstärke oder die Geschwindigkeit in Kurven. Viele Autobesitzer wissen gar nicht welche Daten gesammelt werden, und schon gar nicht was damit passiert.

Anfang 2025 erhielt General Motors in den USA eine Strafe, weil ihr Smart Driver Programm solche Daten gesammelt und weiterverkauft hat – ohne Wissen der Benutzer. GM ist nicht alleine, fast jeder Hersteller welcher Autos in den USA verkauft, hat ähnliche Programme. In der EU haben wir natürlich sehr viel strengere Datenschutzbestimmungen als in den USA. Das bedeutet aber nicht, dass keine Daten gesammelt und ausgewertet werden.

Zustimmung ist gefragt

Hand auf Herz – haben Sie alle Datenschutzbestimmungen und End User License Agreements (EULA) gelesen, bevor Sie beim Autokauf Ihre Unterschrift unter den Kaufvertrag gesetzt haben? Vermutlich nicht, wer macht sich schon die Mühe. Dann, wenn Sie Ihr neues Auto das erste Mal starten, führt Sie das Infotainment vielleicht durch einige Formulare und fragt um Ihre Zustimmung. Kaum jemand liest auch diese seitenlangen Texte, oder? Aber Sie haben zugestimmt, dass dieses Infotainmentsystem, über welches etwa die Klimaanlage, Musik, Navigation und vielleicht auch noch Alexa, Siri oder eine KI steuert, irgendetwas mit den gesammelten Daten machen darf.

Hinter all diesen umfangreichen Verträgen befindet sich ein komplexes Netzwerk weiterer Firmen, die ein reibungsloses Funktionieren der neuen Features erst ermöglichen. Dabei geht der Trend auch dahin, dass diese umfangreichen Daten aus all diesen Quellen auch miteinander vernetzt werden. Ziel ist eine mehr und mehr personalisiertes Verhalten des Fahrzeuges.

Das ermöglicht Funktionen, die einen ganz klaren Mehrwert für alle Passagiere haben, keine Frage. Man sollte sich aber dennoch bewusst sein, dass man dafür bezahlt. Nicht nur über den Kaufpreis, sondern auch mit seinen Daten.

Eine Schatztruhe voller Daten

Ein Beispiel: Mit Beginn der 2000er Jahre haben Versicherungen damit begonnen Rabatte zu gewähren, wenn man eine Telematik-Box in sein Fahrzeug installieren ließ. Heute sind solche Lösungen veraltet. Der Trend geht hin zu reinen Software-Lösungen, so genannte Apps, die einfach im Infotainment-System installiert werden. Dort sind alle benötigten Daten vorhanden – und noch viele mehr und wesentlich präziser. Ein doppelter Gewinn für die Versicherung – keine teure Hardware mehr, und eine deutlich genauere Analyse des Fahrverhaltens.

Oder: Selbstverständlich verwenden die Hersteller die Fahrzeugdaten zur Diagnose und Verbesserung ihrer Dienstleistungen. Studien haben gezeigt, dass damit auch eine sehr wirksame Kundenbindung entsteht. Kunden, die ein gutes Service über die Lebensdauer ihres Fahrzeuges erfahren, sind eher geneigt, das nächste Auto wieder beim selben Hersteller zu kaufen.

Autos und Daten, ein großes Thema. Dieser Artikel hat nur einen kleinen Aspekt kurz angeschnitten, es gibt darüber hinaus aber noch viel mehr Themen.

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5G kommt!

Das Jahr 2018 war noch geprägt von der weitergehenden Einführung und Ausbreitung von LTE als Trägertechnologie für den öffentlichen Mobilfunk. Obwohl LTE global schon sehr weit verbreitet ist, geht die Versorgung in manchen Ländern noch weiter voran. Ende 2018 gab es weltweit 712 Betreiber von Mobilfunknetzen mit LTE-Standard in 213 Ländern.

Aber 5G ist in den Startlöchern. Viele Investitionen in LTE sind deshalb auch als Vorbereitung auf den neuen Mobilfunkstandard zu sehen.

Weltweit haben Ende 2018 bereits 201 Netzbetreiber in 83 Ländern verschiedenste Programme rund um 5G gestartet. Unter diesen Initiativen befinden sich Netze mit begrenzten Benutzergruppen, Demos, Teststationen ebenso wie einige Netze mit regionalem Vollbetrieb. Auch Teststrecken rund um Autobahnen für die Versorgung von Fahrzeugen mit 5G gibt es in Europa, USA und Fernost.

Neben diesen Aktivitäten der Betreiber sind auch viele nationale Behörden eifrig mit der Vergabe von Frequenzen und Betriebslizenzen beschäftigt. Anfang 2019 waren 50 Länder oder Regionen bekannt, die einen solchen Schritt schon formal eingeleitet haben oder sich bereits in der Endphase befinden. Darunter Länder wie

  • Österreich
  • Deutschland
  • Belgien
  • Argentinien
  • Kroatien
  • Zypern
  • Hong Kong
  • Oman
  • Qatar
  • Großbritannien

Der Markt für 5G ist also in ständiger Bewegung. Es tut sich viel, und 2019 wird ein bewegendes Jahr. So werden auch erste Smartphones erwartet, die „ready for 5G“ sein sollen.

Ein Tag im Leben der Amerikaner

Vom Bewegungsprofil einen Smartphones können die unterschiedlichsten Informationen abgeleitet werden. Zum Beispiel Stauinformationen, die Google Maps dann anzeigen kann. Ein interessantes Projekt befasst sich mit der Frage, wo bzw. womit verbringen die Menschen ihren Tag. Eine Analyse aus den Bewegungsprofilen von 1.000 Menschen in eine animierte Grafik umgewandelt. Das Ergebnis ist wirklich interessant.

Jeder Punkt in dieser Grafik repräsentiert eine Person. Wenn die Animation über den ganzen Tag abläuft, dann erkennt man wunderbar, zu welchen Zeiten wieviele Menschan aufstehen, wann sie am Arbeitsplatz sind, Hausarbeiten machen oder einkaufen. Und Abends erkennt man genau, wann die Endezeiten der TV-Sendungen sind und schalfen gegangen wird.

Hier noch der Link zur animierten Originalseite: http://flowingdata.com/2015/12/15/a-day-in-the-life-of-americans/