Auch beim Innovationsmanagement selbst gibt es immer wieder Innovationen. Open Innovation ist eigentlich nicht wirklich neu, aber dennoch eher unbekannt.

Es ist wie oft bei „neuen“ Methoden. Eigentlich wurde das schon vor langer Zeit angewandt, unbewusst und ohne einen Namen dafür zu haben. Irgendwann erkennt jemand die Systematik dahinter, erforscht sie und gibt dem Kind einen Namen.

Eines der ersten Produkte die durch Open Innovation entstanden sind, könnte das jedem bekannte Post It gewesen sein. Der Klebstoff dafür geht auf den Chemiker Silver Spencer zurück, der für 3M auf der Suche nach etwas stärker Haftendem war. Zu diesem Zeitpunkt im Jahr 1968 erkannte aber noch niemand das Potenzial, also schlummerte die Rezeptur vor sich hin. 3M hatte schon damals eine sehr offene Firmenkultur. Und so kam es, dass 1974 dieser Klebstoff beim Austausch zwischen mehreren Abteilungen wieder ins Gespräch kam. Art Fly, ein Forscher aus einem ganz anderen Bereich wollte einen Klebstoff für Haftnotizen, die kleben aber auch wieder abnehmbar sein sollten. Er wollte damit die Notizen in seinem Gesangsbuch kennzeichnen. Und so fanden Art Fly und Silver Spencer zusammen und erfanden das Post It.

Hätte 3M eine geschlossene Innovationskultur, bei der jede Abteilung nur für sich forscht und entwickelt, dann wäre dieses Produkt (zumindest damals) nicht entstanden. Diese Kultur der offenen Türen in den Entwicklungsabteilungen ist es, was Open Innovation kennzeichnet. Das klingt erst sehr einfach und fast selbstverständlich. Je größer eine Organisation wird, desto schwieriger ist es aber, das in der Praxis umzusetzen. Und noch eine Stufe schwerer wird es, wenn man auch externe Teilnehmer in seinen Innovationsprozess einbindet. Die folgende Tabelle fasst einige Gedanken zusammen, was an Open Innovation anders ist.

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Finden Sie sich in den Aussagen auf der linken Seite dieser Tabelle wieder? Die Wahrscheinlichkeit ist wohl hoch. In einer Welt wo Innovationen immer komplexer und aufwendiger werden, wird es zunehmend teurer und schwieriger solche geschlossenen Systeme aufrecht zu halten. Das wäre die Chance, darüber nachzudenken, inwieweit das Konzept der Open Innovation in dem einen oder anderen Bereich vielleicht eine bessere Alternative sein könnte.

Was ist neu an Open Innovation?

Im klassichen Innovationsprozesse bedeutet, wenn man mehr Innovationen realisieren möchte, dass man in die eigenen Ressourcen investieren muss. Hinterfragt man diesen Ansatz, dann könnte man den Zugang zu diesen Prozessen für Experten anderer Organisationen öffnen. Damit kann man das Innovationspotenzial mehrerer Abteilungen, Organisationen oder Firmen zusammenführen und gemeinsam nutzen.

Ein Leitspruch aus der Open Innovation lautet: „Unsere Innovationsabteilung ist die Welt“.

Die Vorteile von Open Innovation

Vor allem KMUs sind prädestiniert für das Konzept einer Open Innovation.

  • Um die Effizienz eines verteilten Einsatzes der Ressourcen zu nutzen.
  • Um den Zugang zu externem know-how zu ermöglichen.
  • Um Ideen realisieren zu können, die ansonsten mangels Ressourcen ungenutzt bleiben würden.
  • Um verborgenes Innovationspotenzial (besser) zu nutzen.
  • Um Möglichkeiten durch Parnerschaften zu öffnen, die sonst verschlossen wären.

Selbstverständlich kann man die Idee der Open Innovation nicht einfach einer Organisation überstülpen. Die Kultur, die Denkweise aller Akteure, muss zuerst darauf eingeschworen werden, dass für alle Beteiligten die Vorteile überwiegen. Vor allem die Angst, dass internes know-how nach Außen getragen wird, ist dabei sicher eine große Hürde. Es ist auch sicher nicht zielführend, wenn man auf einmal alle Innovationsprojekte auf Open Innovation umstellt.

Aber einen Versuch könnte es einmal wert sein, oder?

Verweise

https://www.ideaconnection.com
http://www.yet2.com
http://www.ninesigma.com
http://www.rtcnorth.co.uk
https://www.innoget.com
http://www.yourencore.com
http://die-erfinder.3mdeutschland.de

Open Innovation
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One thought on “Open Innovation

  • 5. Februar 2019 um 15:24
    Permalink

    Hi there Gerhard,

    Many thanks for listing https://www.innoget.com among the references above.
    The 3M case is one of my favorites to explain the open innovation concept, well done!
    In regards to the adoption of the model from the SMEs‘ side, we are now beginning to see a rise in terms of engagement with OI programs and launch of calls for innovation. Hopefully this will standarize in the short-term.

    Keep up the good work!

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