Nicht immer geht es bei Telematikthemen um Fahrzeuge oder Anwendungen, die unseren Alltag unmittelbar berphren. Ein weltweit funktionierendes System, das eigentlich dazu gedacht ist, Schiffskollisionen zu vermeiden, wird von Forschern nu ganz anders genutzt. Dieses Automatic Identification System (AIS) ist in jedem größeren Schiff verbaut und sendet regelmäßig Position und Geschwindigkeit des Schiffes an einen zentralen Server. Dazu kommt auch noch eine Kennung des Schiffes, und damit kann man aus dem riesigen Datenvolumen die Fischfangflotten ausfiltern.

Die Auswertung von Milliarden AIS-Daten aus den Jahren 2012 bis 2016 ergab, dass die befischte Fläche unseres Planeten inzwischen vier Mal größer ist als die landwirtschaftlich genutzte Erdoberfläche. „Hotspots“, an denen besonders intensiv gefischt wird, liegen demnach vor allem im Nordost-Atlantik und Nordwest-Pazifik, ebenso wie in den nährstoffreichen Regionen vor Südamerika und Westafrika. Die Wahrheit liegt wohl noch einiges dichter, weil eben kleine Fischerboote nicht mit AIS ausgerüstet sind.

Die Organisation Global Fishing Watch, die hinter dieser Studie steckt, hat eine Karte ins Internet gestellt, auf der in Echtzeit zu sehen ist, wo und wann wieviele Schiffe Jagd auf Fische machen. Die oben genannten Hotspots sind man darauf sehr gut erkennbar. Interessant sind auch die zeitlichen Veränderungen über das Jahr. Das lässt sich sehr schön interaktiv als Film abspulen.

Karte: Global Fishing Watch

Übrigens wird AIS auch in der Binnenschiffahrt eingesetzt, etwa au fder Donau. Bei der Entwicklung dieses Systems war ich vor einigen Jahren auch mit beteiligt.

Fischfang auf den Weltmeeren
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